Lösungen für die Krise des bezahlbaren Wohnens


17.04.2024 Bundesbauministerin Klara Geywitz

Am Dienstag besuchten Bundesbauministerin Klara Geywitz und SPD-Parteivorsitzender Lars Klingbeil das Fenster- und Türenwerk der Heinrich Meyer-Werke Breloh in Bispingen. Dort luden die beiden zum „Bau-Gipfel“ mit zahlreichen Vertretern der Bauwirtschaft sowie Politik und diskutierten darüber, wie Wohnungsbau wieder bezahlbar gemacht werden kann.

Nach jahrelanger Hochstimmung in der Baubranche herrscht Ernüchterung. Bauen ist so teuer und kompliziert geworden, dass sich der Durchschnittsbürger einen Neubau nicht mehr leisten kann. Ministerin Geywitz spricht von einer „Krise des bezahlbaren Wohnens“. Die Forderung von Immobilienverbänden nach staatlichen Subventionen hält sie für unrealistisch und nicht praktikabel: „So viel Geld kann keiner drucken“. Vielmehr braucht es eine Änderung politischer Regeln und innovative Ansätze für den Bau von Wohnraum.

Moritz Meyer und Volker Meyer

Diese bieten Unternehmen wie die Heinrich Meyer-Werke Breloh. An vier Standorten beschäftigt der Betrieb, der in sechster und siebter Generation durch Volker und Moritz Meyer geführt wird, ca. 300 Mitarbeiter. Fenster und Türen gehören ebenso zum Produktangebot wie Carports.

„Die Krise ist wichtig für uns“, stellt Geschäftsführer Volker Meyer klar. Der durchschnittliche Wohnflächenpreis pro Quadratmeter für neue Wohnungen lag 2023 in Niedersachsen bei 3800 Euro. „Ziel muss es sein, diesen bei Massivbauten auf unter 2000 Euro zu senken“, so Meyer. „Das ist realistisch“, bekräftigt er und bietet einen Teil der Lösung: Als Lieferant für die Baubranche liefern die HM-Werke mit dem HM MODUL Fenster und Haustüren, die seriell vorgefertigt werden und wie ein Baustein im Mauerwerk eingesetzt werden. So können Handwerker geschont, Zeit verkürzt und vor allem Baukosten gesenkt werden. Dadurch sei es möglich, ganze Wandelemente in nur sieben bis zwölf Minuten aufzustellen und ein bezugsfertiges Haus in ca. 3 Monaten fertigzustellen, unterstreicht Moritz Meyer.

In ihrem Vortrag forderten die beiden Geschäftsführer von der Regierung die Umsetzung von konkreten Maßnahmen, um den sozialen Wohnbau zu fördern und einen Beitrag zur Lösung der Baukrise zu schaffen. So plädierten sie für eine Vereinfachung von Bauvorschriften und Normungen (Gebäudetyp E), die mehr Freiheiten beim Bauen erlauben und Bürokratie reduzieren. Steuerentlastungen insbesondere für sozialen Wohnungsbau sollen weitere Anreize bieten, um ausreichend Wohnraum zu schaffen. Nur ausreichend verfügbarer Wohnraum wird auch dazu führen, dass Mieten bezahlbar bleiben.

„Serieller Wohnungsbau ist ein Schlüssel“, sagt Geywitz. Durch Vorproduktion könne die Produktivität deutlich gesteigert werden. Eine Novelle des Vergaberechts zu modularem und seriellem Bauen sei in Vorbereitung.

Sebastian Zinke, Volker Meyer, Lars Klingbeil, Klara Geywitz, Moritz Meyer, Jens Grote Sebastian Zinke, Lars Klingbeil und Moritz Meyer im Gespräch

Am Vortag fand die Grundsteinlegung für das Power Townhouse des Unternehmens Viebrockhaus in Hollenstedt statt. Vor rund 120 Gästen aus Politik, Bauwirtschaft und Kommunen legte Bundesbauministerin Geywitz den symbolischen Grundstein. Es ist die Prämiere eines wegweisenden Konzeptes im Bereich des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland, das es in dieser Form noch nicht gibt.

Das Gebäude wird allen Erfordernissen des sozial geförderten Wohnungsbaus sowie den Ansprüchen an ökologisch nachhaltiges Bauen gerecht. Durch industrielle Vorfertigung, bei der u.a. das HM MODUL zum Einsatz kommt, können Bauzeit und Kosten signifikant reduziert werden. Ein Gebäude mit fünf Wohneinheiten kann so in gerade mal vier Monaten Bauzeit errichtet werden.

Wir bedanken uns herzlich bei Frau Geywitz für Ihren Besuch und Herrn Klingbeil für sein Engagement in der Region.

Klara Geywitz und Lars Klingbeil Volker Meyer

Bildnachweis: Johannes Düselder